Wasserstofftankstelle für Lübeck

Auf Antrag der FDP hat die Bürgerschaft mit großer Mehrheit beschlossen, den Bürgermeister zu beauftragen, sich für die Gewinnung eines zukünftigen privaten Betreibers zur Errichtung und Inbetriebnahme einer Wasserstofftankstelle in Lübeck einzusetzen. Interessierte zukünftige Betreiber sollen beim Auffinden geeigneter Standorte in Lübeck für die Errichtung der Wasserstofftankstelle die bestmögliche Unterstützung erfahren.

„Auch wenn bei den alternativen Antriebstechniken im Straßenverkehr batteriebetriebene Elektrofahrzeuge keine Schadstoffemissionen während der Fahrt erzeugen und mittlerweile akzeptable Reichweiten erzielen, ist es der falsche Weg für einen umweltfreundlichen Straßenverkehr nur auf die E-Mobilität zu setzen“, so Kim Carolin Nehrhoff, wirtschaftspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion Lübeck. „Mit Wasserstoff betriebene Fahrzeuge erzeugen keine Emissionen, höhere Reichweiten und der Betankungsvorgang unterscheidet sich in der zeitlichen Dauer nur geringfügig von einer Betankung von Benzin- und Dieselfahrzeugen. Vor allem aber entfallen die sehr energie- und ressourcenreiche Herstellung von Batterien und die Frage des umweltverträglichen Recyclings der ausgedienten Akkumulatoren.

Zum aktuellen Zeitpunkt ist nicht absehbar, welche der alternativen Antriebstechniken sich in Zukunft im Straßenverkehr durchsetzen wird oder welche Kombinationen aus verschiedenen Technologien der Vereinbarung von motorisierter Individualmobilität und Umweltverträglichkeit am besten gerecht werden kann. Aufgrund der Neutralität und Offenheit gegenüber allen zukunftsträchtigen alternativen Antriebstechnologien ist es erforderlich, auch auf die Wasserstofftechnologie vorbereitet zu sein.

Während es in Lübeck Ladestationen für Elektroautos gibt, ist die Suche nach einer Wasserstofftankstelle vergebens. Damit die Wasserstofftechnologie im Straßenverkehr eine realistische Chance bekommen kann, ist es erforderlich, eine entsprechende Infrastruktur flächendeckend in Deutschland vorzuhalten. In Deutschland befindet sich eine Wasserstofftankstelleninfrastruktur im Aufbau. Derzeit gibt es 74 Wasserstofftankstellen, weitere sind in Planung. In Schleswig-Holstein befindet sich allerdings nord-östlich von Hamburg keine Wasserstofftankstelle. Gerade in diesem Bereich führen wichtige und stark frequentierte Verkehrswege Richtung Skandinavien. Zudem sind nach der Realisierung der Festen Fehmarnbelt Querung weitere Verkehrsströme zu erwarten.

Als Logistikdrehscheibe ist es für Lübeck besonders wichtig, eine Wasserstofftankstelleninfrastruktur vorausschauend zu planen. Um in Lübeck eine bessere Klimabilanz zu erzielen, ist es von großer Bedeutung, dass entsprechende Betankungsanlagen mit alternativen Antriebsstoffen vor Ort zur Verfügung gestellt werden, damit auch den Bewohnern die Möglichkeit eröffnet wird, sich für ein klimafreundliches Wasserstofffahrzeug zu entscheiden. Daher begrüßen wir es, dass unser Antrag in der Bürgerschaft große Unterstützung gefunden hat und ein weiterer Schritt für ein klimafreundliches Lübeck gemacht wurde“, so Nehrhoff abschließend.