Planungssicherheit für die Lübecker Kulturtreibenden nach Corona
Die jüngsten Erklärungen von exponierten Kulturpolitikern unterschiedlicher Fraktionen der Bürgerschaft sind einmal mehr das Eingeständnis ihrer Orientierungslosigkeit. Die FDP-Fraktion warnt vor Aktionismus und erwartet endlich die Realisierung des Kulturentwicklungsplanes und nennt erste Eckpunkte:
„In Zeiten von Corona sind spezielle Kraftanstrengungen gefragt. Die Pandemie ist eine Herausforderung für unsere Kulturszene und unsere Gesellschaft“, erklärt Ulf Hansen, kulturpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion Lübeck. „Die Kulturschaffenden in der Hansestadt können klare Perspektiven und Planungssicherheit durch die Politik erwarten. Wir Freie Demokraten befürworten alle personellen, materiellen, organisatorischen und finanziellen Anstrengungen für die Kulturakteure und -einrichtungen, die durch die Bundes- und Landesmaßnahmen nicht zielgerichtet unterstützt werden. Es gilt konkrete Maßnahmen umzusetzen, um die prekäre wirtschaftliche und soziale Lage vieler Kulturschaffender zu verbessern und den Kulturbetrieb zukünftig krisenfester zu machen.
Die FDP-Fraktion Lübeck fordert seit geraumer Zeit einen Kulturentwicklungsplan, der es ermöglicht die Kulturpolitik an Prioritäten auszurichten. Hier ist eine offene Diskussion von Politik, Gesellschaft und Kulturschaffenden notwendig. Die vielfältige und wertvolle Kultur der Hansestadt lässt sich ohne die Unterstützung der öffentlichen Hand nicht erhalten. Finanzielle Planungssicherheit hat im Bereich der Kulturförderung einen hohen Stellenwert. Die FDP-Fraktion Lübeck bekennt sich zur grundlegenden Verpflichtung einer Finanzierung und Förderung von Kunst und Kultur. Um auf die erkennbaren Veränderungen auch als Folge der Pandemie in Kultur und Gesellschaft angemessen reagieren zu können, soll nach Vorstellung der Freien Demokraten eine Kulturentwicklungsplanung in Lübeck konkrete Zukunftsaussagen und Rahmenbedingungen schaffen, in denen es möglich ist, Bewährtes zu bewahren und neue Horizonte zu entdecken, ohne die Freiheit von Kunst und Kultur in Frage zu stellen. Durch die Einbeziehung vieler Akteure wird Transparenz kulturpolitischer Entscheidungsprozesse hergestellt und Partizipation ermöglicht. Die Freien Demokraten schlagen daher die Einsetzung einer Expertenkommission vor, um den Wiederanlauf des Kulturbetriebs zu planen und langfristige Maßnahmen zu entwickeln, um die jeweiligen Kultursparten krisenfest für die Zukunft aufzustellen.
Um den Künstlern und Künstlerinnen ein regelmäßiges Forum ermöglichen zu können, werden sie in den anstehenden Haushaltsberatungen ausreichende Mittel beantragen, um Jahresschauen mindestens für die kommenden Jahre in städtischer Trägerschaft zu ermöglichen. Es soll damit ein Ausstellungsformat geschaffen werden, für das sich alle Kunstschaffenden bewerben können, die in Lübeck wohnen, hier arbeiten, hier geboren wurden oder einer Lübecker Künstlervereinigung angehören. Ergänzt werden soll dieses Angebot durch ein entsprechendes Online-Angebot auf der Website der Hansestadt, um einen umfassenden Einblick in das breite Spektrum des aktuellen Kunstschaffens zu ermöglichen. Ergänzend wird die FDP-Fraktion einen Etat beantragen, der es der Hansestadt ermöglicht, Werke lokaler Künstler anzuschaffen, um dadurch an die reiche Sammlungstradition der Hansestadt anknüpfen zu können. Um diese Maßnahmen der Hansestadt als ein Bekenntnis zu ihren Künstlern und Künstlerinnen realisieren zu können, muss das Kulturbüro materiell und finanziell angemessen ausgestattet werden“, so Hansen.