Mehr Geld für Musikschulen trotz roter Zahlen verantwortbar
Die Lübecker Bürgerschaft stellt mit dem Haushaltsbeschluss für das Jahr 2025 mehr Geld für Musikschulen bereit. Die FDP lobt diese Schwerpunktsetzung trotz schwieriger Haushaltslage. Hierzu erklärten Thorsten Fürter, Fraktionsvorsitzender, und Ulf Hansen, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion:
“Gemeinsam mit anderen Fraktionen hat die FDP den Haushaltszuschuss für die Musikschulen in Lübeck erhöht. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, da die Haushaltslage der Stadt aktuell ein Rekorddefizit aufweist. Da wir aber an anderer Stelle gegenüber dem Haushaltsentwurf von Bürgermeister Jan Lindenau strukturelle Einsparungen erreichen konnten, ist diese Erhöhung verantwortbar.
Die Musikschulen tragen maßgeblich zur Förderung junger Talente in Lübeck bei. Es wäre ein Verlust für die Stadt, wenn künftig allein der Musikunterricht an den Schulen für die musikalische Bildung zur Verfügung stünde. Dieser reicht bei weitem nicht aus, um die musikalischen Fähigkeiten junger Menschen umfassend zu fördern.
Die Musikschulen stehen deutschlandweit vor erheblichen Herausforderungen. Durch die Kampagne der Sozialversicherungen, immer mehr Tätigkeiten, die früher in freier Arbeit ausgeübt wurden, zu Festanstellungen umzudefinieren, kommen auf die Musikschulen erhebliche Mehrausgaben zu. Hier sind alle gefordert: Die Kurse werden bedauerlicherweise teurer werden, das Land muss seine Zuschüsse erhöhen, und auch die Städte müssen einen Beitrag leisten. Vor diesem Hintergrund ist der Beschluss der Bürgerschaft ein wichtiges Signal für die Zukunft der musikalischen Bildung in Lübeck.
Um Vielfalt der Musikschularbeit zu sichern, müssen neue Finanzierungsmodelle gefunden werden. Die FDP unterstützt eine Lösung, die rechtssichere und nachhaltige Beschäftigungsverhältnisse für Lehrkräfte sichert, die Unterrichtsgebühren für die Familien bezahlbar hält und eine transparente und effiziente Mittelverwendung gewährleistet. Wir müssen sicherstellen, dass alle Beteiligten, von den Schülerinnen und Schülern über die Lehrkräfte bis hin zu den Eltern, von einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Lösung profitieren. Schon wegen des demografischen Wandels bietet es sich an, über die bisherige Hauptzielgruppe der Kinder und Jugendlichen hinaus, künftig auch verstärkt ältere Interessierte anzusprechen. Die Strukturen der Musikschulen, die Angebote, die Organisation und das Auftreten nach außen, der Platz in der kommunalen Bildungslandschaft, im Umfeld werden sich an veränderte Bedürfnisse der Nutzer anpassen müssen. Musikschulen sind Orte der Bildung für alle Generationen.“