Karstadt - Angekündigte Schließung

Karstadt hat angekündigt, vier Warenhäuser in Schleswig-Holstein schließen zu wollen. In der Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses des Landtags haben Minister und Gewerkschaften über die Entscheidungsgründe berichtet. Maßstab für die Bewertung einzelner Häuser ist demnach immer der Deckungsbeitrag der Filiale, also die Frage, ob die anfallenden Kosten durch eigene Einnahmen gedeckt werden können.

In den Filialen Neumünster, Lübeck, Norderstedt und Flensburg ist der Deckungsbeitrag negativ oder nur marginal positiv. Ein entscheidender Faktor für einen positiven Deckungsbeitrag sind niedrige Kosten, vor allem anscheinend die Mietkosten. Der zweite ist die Kundenfrequenz.   

„Der Kampf gegen den Individualverkehr ist ein Grund dafür, dass in den City-Lagen die Kunden wegbleiben. Anstatt gegen das Auto sollte sich die lokale Politik für kluge Verkehrskonzepte und mehr emissionsfreien Verkehr einsetzen“, sagt dazu Kay Richert, der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion.

Die Lübecker FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Rathcke ergänzt dazu:

„Die Innenstädte müssen auch für die Autofahrer weiterhin erreichbar sein. Neben dem ökologischen Gedanken darf dabei der ökonomische Aspekt nicht vernachlässigt werden. So steigern z. B. hohe Parkgebühren oder schlechte Zuwege zu den Parkhäusern eben nicht die Attraktivität der City. Und die seit Jahren verantwortlichen Fraktionen in der Bürgerschaft müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht alles getan zu haben, um bei den Kunden erste Wahl fürs Shopping-Erlebnis in Lübeck zu sein. Zum Schluss entscheidet der Kunde selbst, ob und auf welchem Weg er in die Innenstadt kommen will.“