Heizungskompromiss bringt Verbesserungen für Lübeck

Daniel Kerlin

„Wir begrüßen den Kompromiss der Ampelkoalition zum Gebäudeenergiegesetz. Wie insbesondere von lokalen Energieversorgern und Kommunen gefordert, werden zunächst Rahmenbedingungen in Form von Wärmeplänen geschaffen. Dies ist wichtig, da sonst Eigentümer Entscheidungen mit jahrzehntelangen finanziellen Auswirkungen hätten treffen müssen, ohne eine Entscheidungsfreiheit und Planungsgrundlage zu haben. Dieser Eingriff ins Eigentum konnte abgewendet werden. 

Auf dieser Grundlage können die Eigentümer sich zukünftig orientieren, wie sie ihre Gebäude praktikabel und bezahlbar heizen wollen. Insbesondere in Lübeck gibt es viele Quartiere, in denen aufgrund von dichter Bebauung, Denkmalschutz und Erhaltungssatzungen der Einsatz von Wärmepumpen und Solarenergie schwer umsetzbar ist. Insbesondere dort sind alternative Wärmeoptionen, wie Wärmenetze, Pelletheizungen, Biomasse oder mit Wasserstoff betreibbare Gasheizungen wichtig, die weiter erlaubt bleiben werden. Wir werden hier auch mehr Ambition und Schnelligkeit an den Tag legen müssen, wenn es um den Ausbau solcher Netze in zentralen Lagen der Stadt geht. Wenn wir mit dem Tempo arbeiten, mit dem wir etwa das Karstadt-Gebäude für den Schulbetrieb ausbauen, das Buddenbrook-Haus erneuern oder den Breitband-Ausbau voranbringen, dann ist dieses Schneckentempo für den Ausbau der Wärmenetze zu langsam. 

Dabei war es richtig und wichtig, dass die Bundestagsfraktion der Freien Demokraten sich für diese praktikable und technologieoffene Lösung  und einen realistischen Zeitrahmen eingesetzt hat. Damit liegt dann in den Kommunen eine große Verantwortung auf Verwaltung und den Stadtwerken, möglichst zeitnah und stadtweit Klarheit über die zukünftige Wärmeversorgung zu schaffen. 

Hierbei bedarf es einer Beschleunigung und keiner Denkverbote. Gerade erst ging beispielsweise im dänischen Esbjerg eine Großwärmepumpe zur Fernwärmeerzeugung in Betrieb, die Wärme aus dem Meer entzieht und mit günstigem Strom aus Windenergie betrieben wird. Da beides bei uns in Schleswig - Holstein vorhanden ist, sollten wir diese und andere innovative Heiz- und Energiespeichersystem betrachten, damit am Ende die jeweilige wirtschaftlichste, klimafreundliche Wärmequelle genutzt werden kann und nicht die in der Gesamtbetrachtung für den einzelnen Eigentümer teuerste.“