Ganztagsbetreuung: Familien ernst nehmen

Diese Woche ist das Gesetz für den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen vom Bundesrat nicht wie geplant beschlossen worden und in den Vermittlungsausschuss übermittelt worden.

Diese Entscheidung bewertet die FDP Wahlkreiskandidatin für die Bundestagswahl Heike Stegemann: „Die Ankündigung von Union und SPD, einen Rechtsanspruch zu schaffen, ist begrüßenswert und längst überfällig. Allerdings müssen hier nicht nur Ansprüche für Familien geschaffen werden, sondern auch eine qualitative Ausstattung der Betreuung ist notwendig.

Hier gilt es auch, den realistischen Finanzierungsbedarf bereitzustellen. Leider sind SPD und CDU/CSU dabei auf der Strecke geblieben, eine auskömmliche Finanzplanung mitzuliefern. Somit übernimmt diese Aufgabe der Bund, allerdings können Länder und Kommunen dann zusehen, wie sie die geweckten Erwartungen erfüllen.

Die Regierungskoalitionen haben mit ihrem Entwurf gezeigt, dass sie es mit dem Rechtsanspruch bisher nicht ernst meinen und bei dieser Frage auf die Länder zugehen müssen . Schade ist nur, dass man die Familien dann wieder einmal im Regen stehen lassen wird. Wenn wir die Gleichberechtigung und Chancengleichheit im Berufsleben von Männern und Frauen ernst nehmen wollen, müssen wir auch die Rahmenbedingungen dafür schaffen.“

„Eine qualitativ hochwertige und verlässliche Ganztagsbetreuung fördert die Chancengleichheit aller Kinder unabhängig ihrer Herkunft“, ergänzt Daniel Kerlin, Kreisvorsitzender und jugendpolitischer Sprecher der Lübecker FDP, “ Ohne eine ausreichende Ausstattung mit pädagogischen Fachkräften und Qualitätsvorgaben des ganztägigen Betreuungsangebots, welche sicherstellen, dass schulisches und soziales Lernen ausgewogen stattfinden kann, wird dieses Ziel nicht erreicht. Stattdessen droht der Fokus auf Verwahrung der Kinder am Nachmittag statt guter Förderung und Betreuung der Kinder.“

„Durch den Rechtsanspruch werden Hoffnungen und Erwartungen der Familien geweckt, die wie Seifenblasen zerplatzen können, wenn hier nicht frühzeitig entgegengesteuert wird. Schon jetzt gibt es eine riesige Fachkräftelücke bei Erzieherinnen und Erziehern und ohne Personal drohen große Enttäuschungen“, warnt Heike Stegemann.

„Die  nächste Bundesregierung muss endlich in die Personalgewinnung investieren. Dafür muss das Schulgeld abgeschafft, eine flächendeckende Ausbildungsvergütung eingeführt und eine bessere Bezahlung nach Ausbildung realisiert werden. Außerdem muss es bessere Aufstiegsperspektiven für Erzieherinnen und Erzieher geben. Dann wird dieser Beruf auch für junge Menschen attraktiver.

Die Freien Demokraten haben im Bundestag und Bundesrat gezeigt, dass Ihnen dieses Anliegen wichtig ist.“