Flexible Mobilität statt Straßenbahn

Dan Teschner

Die Lübecker Bürgerschaft steht kurz vor der endgültigen Entscheidung über die Wiedereinführung der Straßenbahn. Die FDP hat sich frühzeitig und klar dagegen positioniert. Inzwischen deutet vieles darauf hin, dass es dafür eine Mehrheit geben wird. Dazu erklären der Fraktionsvorsitzende Thorsten Fürter und der baupolitische Sprecher Dan Teschner: 

„Wir haben die vorliegenden Konzepte und Kosten gründlich geprüft. Unser Fazit ist eindeutig: Die Straßenbahn wäre kein Beitrag zur Mobilität der Zukunft, sondern ein milliardenschweres Projekt aus der Vergangenheit. Angesichts der schwierigen Haushaltslage wäre ein solcher Ausbau schlicht nicht verantwortbar. Wir wollen die finanziellen Spielräume der Stadt in Bildung, Digitalisierung und eine wirklich zukunftsfähige Infrastruktur investieren. 

Straßenbahnen erleben zwar mancherorts eine Renaissance, aber sie bleiben ein unflexibles Verkehrsmittel. Sie sind an Gleise und starre Fahrpläne gebunden. Moderne Mobilität sieht anders aus: Sie reagiert auf veränderte Bedürfnisse, wächst mit der Stadt mit und lässt sich schnell anpassen. Lübeck braucht Beweglichkeit – nicht neue Abhängigkeiten auf Schienen. 

Der Bau von Gleisen und Haltestellen würde die Straßenräume über Jahre hinweg belasten. Schon heute werden Fahrspuren und Parkräume massiv reduziert. Die Straßenbahn hätte diese Konflikte weiter verschärft und den Verkehr in der Stadt zusätzlich verengt. Auch Radfahrer warnen immer wieder vor den Risiken schienengebundener Systeme im dichten innerstädtischen Verkehr. 

Wir setzen stattdessen auf Lösungen, die wirklich weiterführen: Emissionsfreie Busse, intelligente Verkehrssteuerung, bessere Verzahnung von Rad-, Fuß- und Autoverkehr sowie perspektivisch autonom fahrende elektrische Transportmittel. Damit schaffen wir ein modernes, flexibles und nachhaltiges Mobilitätssystem – für alle Lübeckerinnen und Lübecker.“