FDP besucht JVA Lübeck

Resozialisierung ist ein unverzichtbarer Baustein beim Schutz vor Straftaten. Das war unser Fazit nach unserem Besuch in der JVA Lübeck. Dank der Anstaltsleiterin Silke Nagel und ihrem Team konnten wir wichtige Einblicke in die gelebte Reintegration von straffällig gewordenen Menschen gewinnen. Langfristige Sozialtherapie, berufliche Qualifikation und Entlassungsvorbereitung sind wichtige Präventionsmaßnahmen, an denen der Staat zum Schutz der Bevölkerung vor weiteren Straftaten nicht sparen sollte.

Im Anschluss an eine umfangreiche Führung konnten wir uns mit dem Personalrat über die Bedürfnisse des allgemeinen Vollzugsdienstes unterhalten. Erfreulicherweise ist die liberale Justizpolitik der letzten Legislaturperiode, insbesondere der Stellenaufbaupfad und die Anhebung der Besoldung real spürbar. Es bleibt aber Handlungsbedarf was die hohen psychischen und physischen Belastungen und die Ausbildungsbedingungen angeht. Es muss zukünftig die Aufgabe der Politik sein, nicht nur Quantität, sondern auch Qualität in diesem systemrelevanten Beruf zu sichern.

Abgerundet wurde der Gesamteindruck mit einem konstruktiven Austausch mit der Gefangenenvertretung. Haftbedingungen müssen menschenwürdig sein und die Aufrechterhaltung von familiären Bindungen verbessert die soziale Integration. Wir versprechen uns vom digitalen Fortschritt hier Verbesserungen, zum Beispiel was die Möglichkeiten betrifft, über Skype Kontakt mit der Außenwelt zu halten. Politische Maßnahmen könnten hier die Etablierung von Haftraum-Telefonie oder neue Videokonferenzräume sein.

Aber das wichtigste, was wir als Liberale aus diesem JVA-Besuch mitgenommen haben:

Freiheit ist nicht selbstverständlich. Nirgendwo bekommt man dies so stark vor Augen geführt!