Anwohner und Umwelt sind die Verlierer
Die Stadtverwaltung hat ihre Pläne zum Umbau der Beckergrube vorgestellt. Hierzu erklärt der baupolitische Sprecher der FDP-Fraktion Dan Teschner:
„So schön die Beckergrube künftig auch gestaltet sein mag, umso heftiger fallen die Einschränkungen für die Anwohner und Gewerbetreibenden aus. Die Beckergrube soll in Kürze für mindestens zweieinhalb Jahre für den Verkehr voll gesperrt werden. Fahrradfahrer dürfen die Fischergrube nutzen. Der Busverkehr wird über den Gustav-Radbruch-Platz-Falkenstraße-Krähenstraße-Wahmstraße umgeleitet. Zusätzlich wird es einen Shuttle-Service vom Gustav-Radbruch Platz zum Koberg und in die Breite Straße geben. Für die Anwohner der östlichen Innenstadt bleibt dann der ca. 5 km lange Umweg zunächst ebenfalls über Gustav-Radbruch-Platz und Falkenstraße-dann Hüxterdamm-Kanalstraße-Untertrave. Nicht nur die zeitliche Komponente für den Umweg, sondern auch derzusätzliche CO2 Ausstoß für die Mehrkilometer und den zu erwartenden Stau für mindestens 2,5 Jahre scheinen für die angestrebte Klimaneutralität keine Rolle zu spielen.
Dass die Parkflächen in der Beckergrube für Anwohner und Besucher künftig ebenfalls entfallen sollen, wird die Erreichbarkeit der Innenstadt weiter reduzieren. Meine Fraktion hat zudem große Zweifel, ob der angedachte Shuttle-Service praktikabel umsetzbar ist. Die geprüfte und technisch umsetzbare Möglichkeit einer Busführung durch die nördliche Innenstadt wurde mit schwacher Begründung verworfen.
Außerdem führt die Planung zu erheblichen Mehrkosten: voraussichtlich 350.000 € für den Shuttle-Service und voraussichtlich 560.000 € an den Stadtverkehr für Mehrkilometer infolge der Umleitung sind zusammen mindestens 910.000 €. Vermutlich sind es aufgrund von Kostensteigerungen und Zeitverzögerungen aber eher bis zu 2 Millionen Euro.
Die Beckergrube ist bereits seit drei Jahren eine Dauerbaustelle. Dass es trotzdem nicht gelungen ist, durch vorausschauende Planung die Vollsperrung zu vermeiden, ist in meinen Augen ein Armutszeugnis. Die Suppe auslöffeln müssen nun Anwohner, Besucher und Gewerbetreibende.“