Angespannte Lage erlaubt keinen weiteren Abbau von Parkplätzen
Die Lübecker FDP hat mit einem “Parkplatz-Check” die Lage in den Stadtteilen unter die Lupe genommen. Die Partei hatte zuvor die Bürgerinnen und Bürger in Lübeck dazu aufgerufen, Straßen zu melden, in denen es schwierig ist, einen Parkplatz zu bekommen. Über 50 Straßen wurden der Partei gemeldet. Thorsten Fürter und Heike Stegemann haben mit ihren Fahrzeugen in den Stadtteilen dort getestet, wo besonders viele Probleme gemeldet wurden: In St. Lorenz Süd zwischen Hansestraße und Moislinger Allee, im Brolingviertel, im Quartier Falkenwiese und auf Marli. Fürter und Stegemann bewerten die Ergebnisse:
„Am schlimmsten ist aktuell die Lage im Stadtteil an der Falkenwiese. Nur einer von uns hat überhaupt einen Parkplatz in Zielnähe finden können, der andere musste zehn Minuten durch das Quartier kurven, bevor er einen Parkplatz ergattern konnte. In den anderen drei Vierteln hatten wir mehr Glück. Allerdings waren hier jeweils nur einzelne Parklücken frei in einer ansonsten angespannten Lage. Gut möglich, dass wir umsonst gesucht hätten, wenn wir eine Stunde später den Check gemacht hätten.
Dabei zeigt das Quartier an der Falkenwiese sehr anschaulich, was passiert, wenn Parkplatzabbau auf eine schon angespannte Lage trifft. Dort ist durch die mehrjährige Schließung des Parkhauses Falkenstraße die Lage dramatisch geworden. Teilweise werden Fahrzeuge an der Grenze zur Verkehrsgefährdung abgestellt, weil der Parkraum dadurch deutlich knapper geworden ist. Dieses Schicksal droht auch in den anderen Stadtteilen, wenn die Pläne von Grünen, GAL, Linken, usw. umgesetzt werden, den Parkraum politisch motiviert zu verknappen.
Die Umstellung auf klimafreundliche Fahrzeuge ist in vollem Gange, aber auch diese Fahrzeuge sind auf Parkraum angewiesen. Die Verknüpfung von Parkplatzabbau mit dem Masterplan Klimaschutz halten wir deshalb für verfehlt. Es muss doch darum gehen, den Verkehr zu modernisieren, nicht darum, ihn zu blockieren. Denn die Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeigen uns, dass viele Bürger ganz bewusst und aus nachvollziehbaren Gründen Fahrzeuge für ihre Mobilität nutzen. Sei es, weil sie zum Beispiel als Patienten regelmäßig zum Arzt müssen. Sei es, weil sie sonst Familie und Beruf nicht unter einen Hut bringen können, wenn Kita und Arbeit nicht verkehrsgünstig genug liegen, um auf ein Auto verzichten zu können. Wir sehen daher die Bürgerschaft in der Verantwortung, das Problem der Parkplatzknappheit ernst zu nehmen.
Unsere konkreten Forderungen sind:
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Verzicht auf politische Zielvorgaben für den Parkplatzabbau
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Anwohnerparkzonen in Gebieten mit akuter Parkplatzknappheit einrichten (ohne Gebührenerhöhung)
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Schaffung von unterirdischen Parkflächen, wo dies möglich ist
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Entwicklung innovativer Ansätze über eine kommunale App, mit der Parkplätze - etwa von Schulen, Supermärkten und Gewerbetreibenden, günstig nach Feierabend für Anwohner zur Verfügung gestellt werden”