AKW Bauschutt: FDP mahnt zu sachlicher Diskussion

„Die FDP HL steht zur Verantwortung des Rückbaus der stillgelegten Atomkraftwerke, die der beschlossene Atomausstieg mit sich bringt. Daher lehnen wir die Annahme von freigemessenem Bauschutt auf der städtischen Restmülldeponie Niemark auch nicht pauschal ab“, erklärt Daniel Kerlin, Kreisvorsitzender der FDP Lübeck. 

Der Bauschutt aus dem nicht radioaktiven Teil der Kernkraftwerke muss entsorgt werden. Die Strahlungsgrenzen des freigemessenen Bauschutts liegen dabei weit unter den Werten, denen der Mensch durch natürliche Strahlung ausgesetzt ist. Diese Strahlung ist überall vorhanden. Wenn dieser Bauschutt freigemessen ist, ist auf einer Marmorplatte in der Küche oder einem Flug auf die Kanaren eine höhere Strahlungsbelastung zu erwarten. Die jährliche durchschnittliche Belastung liegt bei dem 2-300fachen Wert, die bei der Freimessung erlaubt ist. Eine begründete Ablehnung sehen wir daher nicht. „Leider ist die Debatte nicht durch die wissenschaftlichen Fakten, sondern von Hysterie und Populismus geprägt“, so Kerlin.

Der FDP-Fraktionsvorsitzende, Thomas Rathcke, ergänzt: „Ob die Hausmülldeponie Niemark aus wirtschaftlichen Gründen und mit Blick auf die Kapazität der richtige Entsorgungsort wäre, ist eine andere Frage, die geklärt werden muss. Es müsste u. a. sichergestellt sein, dass der angelieferte Bauschutt nicht durch andere Stoffe, wie z.B. Asbest, verunreinigt ist. Im Eingangsbereich der Deponie müssten stadteigene Kontrollmöglichkeiten geschaffen werden, die die zugelassenen Werte für eine Hausmülldeponie gewährleisten. Eine ausschließliche Kontrolle von Begleitscheinen wäre für uns nicht ausreichend. Durch eine Entsorgung darf keine zusätzliche Belastung der Bürger mit höheren Müllgebühren erfolgen. Den von den meisten Fraktionen getragene Antrag, die Entsorgung pauschal abzulehnen, halten wir unter Einhaltung dieser Bedingungen für nicht erforderlich“, so Rathcke abschließend.